Erst mit dem richtigen Schloss erfüllt eine Tür ihren Hauptzweck…

Innentüren, Zimmertüren, WC-Türen, Eingangstüren, Haustüren, jede Tür benötigt ein anderes Schloss, um ihre Aufgabe perfekt zu erfüllen.

Schlösser bestehen aus einer Falle, welche beim Zudrücken der Tür im Schließblech einhakt, die wiederum beim Öffnen der Tür durch das Bedienen des Türdrückers eingezogen wird. Darunter befindet sich der Riegel, der nur beim Verschließen durch den Schlüssel oder eine Dreholive ausfährt und beim Öffnen wieder einfährt. Bei Außentüren gilt, erst wenn die Tür bzw. das Schloss abgesperrt ist, ist auch aus Sicht der Versicherungen richtig verschlossen. Aus diesem Grunde gibt es auch Automatikschlösser und Motorschlösser, aber darauf kommen wir später zurück.

Die Blende auf der Sichtkante der Tür wird als Stulp bezeichnet, dieser ist in der Regel 20 mm breit, es gibt allerdings auch 18 mm Stulpbreiten.
Der ganze Apparat, der im Innenleben der Tür verschwindet, nennt man Schlosskasten. Dort befindet sich auch die Nuss mit Vierkantöffnung, durch die der Vierkantstift der Drückergarnitur geschoben wird, um das Schloss mit der Drückergarnitur zu bedienen. Und darunter ist schlussendlich noch die Lochöffnung für die jeweilige Schließvariante platziert, welche wir gleich nachfolgend genauer erläutern.

Jedes Schloss gibt es für Türen mit Türanschlag DIN links oder DIN rechts, insofern muss bei der separaten Bestellung eines Schlosses immer die Öffnungsrichtung der Tür angegeben werden.

BB-Schloss:

BB steht für Buntbart, hiermit sind die herkömmlichen Zimmertürschlüssel gemeint. Das Schloss ist passend zum Schlüssel gebohrt. In der Türen-Industrie gibt es 10 verschiedene Schlüsselprofile für BB-Schlösser, 5 St. für Türen DIN links öffnend und 5 St. für Türen DIN rechts öffnend. Die Schlüssel sind mit einer fortlaufenden Nummer von 1 bis 10 gekennzeichnet, Schlüssel mit der gleichen Nummer sind praktisch identisch. Bei der Bestellung von Türen werden die Nummern natürlich bewusst und absichtlich vermischt.

WC-Schloss:

Das WC-Schloss ist anstatt einer Bohrung für einen Schlüssel immer mit einem Vierkantloch ausgestattet. Genau wie beim Türgriff selbst auch, wird ein Vierkantstift durchgeführt, auf dem innen eine Dreholive befestigt wird und außen eine Scheibe mit Schlitz. Die WC-Verriegelung ist sehr bekannt und wird in Bändern und Toiletten fast immer verbaut. Im Notfall kann die Tür von außen durch Drehen des Schlitzes mit z. B. einer Münze oder einem Schraubendreher einfach entriegelt werden.

PZ-Schloss:

PZ ist die Abkürzung für Profilzylinder. Ein PZ-Schloss hat nur die Vorrichtung für einen Zylinder, der Zylinder selbst mit seinen Schlüsseln geht immer extra und ist nicht automatisch mit dabei. Auch bei den Zylinder gibt es viele Unterschiede. Die Länge muss entsprechend der Türstärke inkl. der Beschläge angepasst werden, es gibt verschiedene Sicherheits-Ausführungen, Schlüssel, usw. Dieses Thema behandeln wir extra.

Automatikschloss:

Wie bereits erwähnt, spielt bei Außentüren bzw. Haustüren das korrekte Abschließen der Tür eine große Rolle. Eine Tür ist erst abgeschlossen, wenn die entsprechenden Bolzen, Schwenkhaken, usw. ausgefahren sind. Nur durch das Zudrücken einer Tür und durch das Einrasten der Falle gilt eine Tür nicht als verschlossen. Aus diesem Grunde wurde ein Automatikschloss entwickelt. Nur durch Zuziehen der Tür springen automatisch – mechanisch – nicht elektronisch Schließbolzen aus der Tür in das Schließblech heraus. Ohne das Türschloss manuell abzusperren, gilt die Tür als verschlossen. Von innen reicht es einfach, die Türklinke zu betätigen, und das Schloss ist schon wieder entriegelt, man nennt es auch Panikentriegelung. Der genaue Aufbau und die genaue Bedienung kann je nach Schlosstyp und Hersteller etwas variieren.

Motorschloss:

Angelehnt an das Automatikschloss verriegelt das Motorschloss ebenfalls selbstständig. Der Vorgang erfolgt eben nicht mechanisch sondern elektronisch, nach dem das Schloss per Kontakt eine Rückmeldung bekommt, dass der Türflügel zu ist. Außerdem kann das Motorschloss mit verschiedenen Endgeräten angesteuert werden, z. B. mit Fingerscan, Zahlencode, Handy, Taster, usw., um zu entriegeln. Das Türblatt wird im Innenleben komplett verkabelt. Es gibt zusätzlich einen speziell konstruierten Kabelübergang zwischen Türblatt und Türstock, von wo aus dann das Kabel durch eine Bohrung in der Wand verschwindet. Im Lieferumfang mit dabei ist immer ein Netzteil zur Regulierung der Spannung, mit welchem der Elektriker die Tür am Sicherungskasten anschließt. Auch hier variieren Aufbau und Bedienung je nach Hersteller.